Alte Sorten von jungen Bäumen
Der Friedl’sche Gemüsegarten erstreckte sich früher noch ein Stück gegen Osten, jetzt zum Hoferhaus gehörig, und im Süden bis zum Zaun an der Himmelfahrter Straße. Seit vielen Jahren ist dort aber nur mehr Wiese. Deshalb war es naheliegend, dass wir dem Wunsch nach ein paar Obstbäumen dort realisiert haben. Die Sortenwahl widerspiegelt die inzwischen stattgefundene Klimaerwärmung einerseits und andrerseits das Anliegen, alte Sorten wieder zu entdecken bzw. an ihrer Erhaltung beizutragen.
Der Verein Sortengarten Südtirol lieferte bzw. vermittelte uns die Jungbäume.
Der Verein zählt Mitglieder aus allen Teilen des Landes, welche sich nach ihren Möglichkeiten für das Kulturerbe der bäuerlichen Landwirtschaft einsetzen. Unsere Themen sind Sorten- und Artenvielfalt im Streuobst, Saatgutgewinnung von samenfesten Sorten und deren Anbau sowie Vorteile autoktoner Haustierrassen und deren Haltungsansprüche. Es findet ein reger Austausch über die Verwendung oder Veredelung der jeweiligen Produkte statt, welche bei Verkostungen immer wieder bekannt gemacht werden.
Eine Gruppe von Bauern und Fachleuten setzt sich für den Erhalt und Wiederanbau alter lokaler Obstsorten ein und möchte die Nutzung von Streuobstwiesen wieder beleben. Alte Sorten sind wichtige genetische Ressourcen. Ihre Früchte sind vielfältig und charakteristisch im Geschmack. Ihre Verwendungen sind speziell und verführen in eine eigene Welt.
Kirsche: Gelbrote (auf der Unterlage Gisela 6)
Birne: Grummeter (Kirchensaller Sämling)
Apfel: Gravensteiner (Bittenfelder Sämling)
Zwetschge: Fellenberger (Brompton Sämling)
Weichen musste leider eine Esche, welche vor ca. 30 Jahren am Rande des Garten spontan aufgegangen ist. Im Südwesten gelegen hätte sie zu viel Schatten sei es auf den Gemüse- wie Obstgarten geworfen.
Weiters haben wir am Zaun der unteren Wiese gegenüber dem Doppelbauer-Nachbarn drei Holundersträucher gesetzt. Dieser Standort ist für diese Art am besten, weil es dort immer feucht ist. Die Sorte Haschberg ist eigentlich keine bedrohte. Sie ist nämlich im Erwerbsholunderanbau meines Wissens immer noch aktuell.
Der verbliebene Rest des Gemüse- und Blumengartens – er war früher gut doppelt so groß – wurde inzwischen von der Firma Spinell mustergültig wieder auf Vordermann gebracht und zusammen mit uns gestaltet. Noch ruhen die frisch gesetzten Pflanzen und viele können erst in ein paar Wochen gepflanzt werden. Wir sind aber sehr zuversichtlich und erfreuen uns schon jetzt daran.
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