Das Haus ist nach 3 Seiten frei aber wegen der dasselbe umge- benden großen Bäume u. schiefen Wiese sehr schwer zu fotografirn. Bitte um freundl. Returnirung. Oberbozen bei Bozen Südtirol Kinsele-Haus, München Ysenburgstrasse 1
Wenn man sich die Fotos und Bilder bis 1945 ansieht – die Zeit bis zum Umbau 1970 fehlt bildlich leider momentan noch, – fällt zumindest ein zusätzlicher Baum auf. Unschwer an den typischen Blättern erkennbar, handelt es sich um eine hochgewachsene Rosskastanie, deren Stamm sich vor der schmalen Westseite des Hauses befunden haben muss.
Das ist einer der Hinweise darauf, dass die Villa Kinsele die meiste Zeit als reines Sommerfrischhaus verwendet wurde. Die ganztägige Beschattung durch mindestens drei große Laubbäume hätte außerhalb der heißesten Wochen im Jahr die Wohnqualität wohl zu stark vermindert. Ein weiterer Hinweis ist das Fehlen von Öfen bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Irgendwann, wahrscheinlich in der Zeit ab 1880, muss aber ein Umdenken in dieser Sache stattgefunden haben. In dem unteren Aquarell vom Juli 1945, mit PE signiert, ist nämlich erstmals ein nachträglich angebauter zweiter Kamin zu sehen. Er kam vom Kachelofen in der hinteren Stube. Wahrscheinlich hat man diesen dort platziert, da der dazugehörige Kamin ohne größeren Baueingriff außen errichtet werden konnte. Leider wurde der Kachelofen im Laufe der Umbauarbeiten 1970 entfernt. In der vorderen Stube entstand ein neuer mit einem zusätzlichen, zentralen Kamin. Auf dem Aquarell verdeckt der ominöse dritte Baum die Westfassade weniger stark als auf den Fotos. Meiner bescheidenen Meinung nach wurde hier die künstlerische Freiheit verwendet, um das Bild aussagekräftiger zu gestalten.
Ein weiteres Detail fällt bei dem Foto oben – darauf klicken vergrößert es wie immer – auf: der Dachfirst des letztlich sogenannten Wegerhauses ist als eine Art Aussichtsbalkon gestaltet. Wie lange der existierte kann ich nicht sagen; als wir einzogen war er jedenfalls nicht mehr vorhanden. Irgendwann davor muss das Dach auch neu eingedeckt worden sein. Statt den gleichfalls auf dem Foto ersichtlichen Holzschindeln waren die für eine bestimmte Zeit typischen hellgrauen Zementfaserplatten angebracht.
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:
E, P. (1945). Villa Kinsele von Westen 1945. [Aquarell].
Eleonore Kinsele in Hall bei Franckensteins
Category: Menschen,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 20. März 2021
Dem Winzerkollegen Baron Sigmund Kripp habe ich es zu verdanken, dass ich mit Herrn Josef von Franckenstein aus Hall Kontakt aufnehmen konnte. Eine sehr ergiebige Quelle, wie sich herausstellen sollte. Ich habe ersterem eigentlich nur beiläufig von diesem Projekt erzählt, aber nachdem seine Familie sehr stark mit der Salzbergwerksgemeinde verbunden ist, hat er sogleich den Beitrag über erste Haller Spuren gelesen. Dort ist ihm natürlich sogleich der Familienname seinen Freundes Josef von Franckenstein, wo Eleonore Kinsele von 1939 bis zu ihrem Tode 1958 wohnte, aufgefallen. Spontan hat mir Sigmund seine Telefonnummer und Mailadresse gegeben.
Eleonore Kinsele hatte das ungefähre Alter seiner Großmutter und starb, als Josef von Franckenstein vierzehn war. Sie lebte bei ihnen in Heiligkreuz in einer Zweizimmerwohnung. Bei festlichen Anlässen war sie oft in der Familie eingeladen und hat bei der Gelegenheit immer wieder eine Skizze oder ein Aquarell mitgebracht. Er glaubt sich daran zu erinnern, dass Eleonore früher auf der Anatomie in Innsbruck sezierte Körper für Lehrbücher minutiös porträtierte. Sehr verbunden war sie auch mit der ebenfalls bei Franckensteins wohnenden Familie Nentwich, die allerdings so um ihren Tod herum nach Innsbruck übersiedelten und über deren Verbleib er nichts in Erfahrung bringen konnte. Eleonore wurde im Heiligkreuzer Friedhof, neben Franckensteins Familiengrab beerdigt und eine Nichte von ihr aus Südtirol organisierte eine Grabplatte. Offenbar wurde nach einigen Jahren das Grab aufgegeben und in der Folge verschwand auch der Stein.
An das Museum am Anatomischen Institut der Medizinischen Universität Innsbruck habe ich inzwischen die Anfrage gestellt, ob dort von Eleonore Kinsele signierte Schaubilder aufliegen. Wie ich die Familie Nentwich mit den zur Zeit herrschenden Datenschutzgesetzen aufspüren kann, weiß ich momentan noch nicht. Ein Rätsel ist mir auch die angebliche Nichte aus Südtirol. Wenn es sich tatsächlich um eine Nichte gehandelt haben soll, kann es sich laut meinem momentanen Wissensstand nur um eine der Töchter ihrer Halbschwester Johanna gehandelt haben. Diese waren aber schon viele Jahre in Linz heimisch, weswegen Südtirol irgendwie nicht passt.
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:
Anonym (1900). Die Haller Nagglburg [Fotographie Postkarte].
Post aus Kremsmünster
Category: Menschen,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 20. März 2021
Eine nachhaltige schöne Begegnung – wenn auch inzwischen nur über Telefon und Mail – war jene mit Frau Tanja Lartschneider-Kastler, der ersten lebenden Nachfahrin der Kinseles, welcher ich bisher begegnet bin. Sie hat sich viel Zeit genommen und mir bei der Recherche viel weitergeholfen. Wir freuen uns schon auf ein Treffen in Oberbozen oder in Margreid. Dank ihrer Hilfe konnte ich jetzt den Stammbaum erweitern und vervollständigen. Zudem hat sich mich mit kostbaren Fotos versorgt, alle beschriftet.
Franz Kinsele (1831 – 1908) war drei Mal verheiratet und hatte vier Kinder. Das älteste von ihnen, Johanna (1860 – 1946), heiratete den Arzt Josef Lartschneider (mit “t”!), einen Mediziner. Drei ihrer gemeinsamen vier Kinder sind in Bozen geboren, eines in Wien. In der Folge übersiedelten sie nach Linz. Der Sohn, auch Josef, ein Jurist, war der Großvater von Tanja Kastler.
Die dritte Frau von Franz Kinsele, Aloisia von Reharovszky, wurde in Hallein 1857 geboren und war vor der Heirat in Wilten bei Innsbruck zu Hause. Ihr Vater Alois war Bergrat in den Salzlagerstätten von Hallein und ungarischen Ursprungs. Nach dem Tode des Gatten 1908 besaß sie ein Fruchtgenussrecht auf die Villa Kinsele. Als sie 1941 stirbt, leben noch zwei der Erben, Johanna und Eleonore, das Haus ist mehrfach hypothekarisch belastet.
Ich vermute, dass dieses Foto der ganz jungen Eleonore während ihres Schulaufenthaltes bei den Ursulinen in Innsbruck in den letzten Jahren vor der Jahrhundertwende gemacht wurde. Da dürfte sie ungefähr 13 Jahre alt gewesen sein.
Das ist das älteste bisherige Foto dieser Recherche. Franziska Kapeller-Kinsele war die Tochter des Bozner Bürgermeisters Anton Kapeller. Richard (geb. 1829) und Franziska (geb. 1835) waren u.a. Eltern von Anton Kinsele, dem Bozner Rechtsanwalt und Gemeindepolitiker von dem schon die Rede war.
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:
Anonym (1860). Richard Kinsele und Franziska Kapeller [Fotografie].
Ausgezeichnete Schülerin
Category: Menschen,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 20. März 2021
Von Eleonore Kinsele sind fast alle Schulzeugnisse vorhanden. Sie hat in Bozen die Volksschule besucht, später war sie im Mariengarten in St. Pauls, schlussendlich bei den Ursulinen in Innsbruck. Diese Zeugnisse haben uns auch zu Beginn der Recherche ihr Geburtsdatum geliefert. Auf Grund der “Unterschrift der Eltern oder deren Stellvertreter” habe ich zuerst gedacht, Johanna Kinsele sei der Name der Mutter gewesen. Hingegen weiß ich inzwischen, dass sie die ältere Halbschwester war. Wieso Johanna unterschrieb, obwohl die Mutter von Eleonore noch lebte, bleibt mir unbekannt. Auffallend sind die vielen Fehltage in der Volksschule.
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:
(1894). Jahres-Zeugnis Privat-Bürgerschule in Innsbruck.
Das Musikzimmer
Category: Hausgeschichte,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 20. März 2021
In den Erzählungen meiner Mutter (1926 – 1997), welche diese wiederum von damals schon älteren Herrschaften Oberbozens vernommen hat, war immer wieder von einem großen Musikzimmer die Rede. Ein saalartiger Raum, in dem es musikalische Darbietungen aber auch Hausbälle der Sommerfrischgesellschaft gegeben haben soll. Meine geschäftstüchtige Großtante, welche ja nie dieses Haus bewohnte und es eher als eine reine Investitionsmöglichkeit ansah, ließ bald nach dem Erwerb aus dem “Großem Zimmer” ein komplette Wohnung darin entstehen. Auf dem Gebäudekatastereintrag von 1940 ist der Salon noch zu sehen:
Dass diese Überlieferungen wahr sind, wird durch eine Inventurliste aus dem Jahr 1898 ersichtlich:
1 Flügel, sehr gut erhalten…
Die These dass das Foto der obigen Dame in Oberbozen und wahrscheinlich in diesem Musikzimmer gemacht wurde (Franz Kosta ist es aufgefallen), wird unterstützt durch die Tatsache, dass die beiden Portraits links und rechts auf dem Dachboden gefunden wurden. Wer waren aber diese Brinkmanns?
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:
Graupenstein, Friedrich Wilhelm (1863). Herr Brinkmann [Lithografie].
Hall ist ergiebig
Category: Menschen,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 20. März 2021
Der Gemeinde Hall bin ich sehr dankbar, hat sie mir doch zeitnahe und umfangreich geholfen. Harald Höfner, Hermann Theis und besonders der Stadthistoriker Alexander Zanesco haben mir wertvolle Hinweise hinsichtlich unserer Eleonore Kinsele geben können.
Dass diese am 4. April 1881 geboren ist, habe ich mittels der vorhanden Schulzeugnisse (Beitrag dazu folgt) herausgefunden. Aus Hall kam die Information, dass sie am 2. Februar 1956 dort ohne Nachfahren gestorben ist. Natürlich wäre interessant, von ihrem Grab zu wissen. Aber:
Frau Eleonore Kinsele konnte ich im Sterbebuch des Standesamt Hall in Tirol verstorben 02.02.1958 finden, leider haben wir im Friedhofsbuch Hall keinen Eintrag. Natürlich kann die Beerdigung überall gewesen sein oder sogar irgendwo in Südtirol. Die Bestattung Ebenbichler in Hall in Tirol hat die Beerdigung durchgeführt, aber ob die noch Unterlagen haben weiß ich nicht.
Das Bestattungsunternehmen antwortet, dass sie leider mir nicht weiterhelfen kann, da es zu diesem Todesfall kein Aufzeichnungen (mehr?) besitzt. Stadthistoriker Zanesco hat weiter nachgeforscht und konnte mir folgendes berichten:
Eleonore Kinsele, geb. 4.4.1881 in Bozen, Kunstmalerin, röm. kath., ledig, Staatsangehörigkeit: Deutsches Reich (nachgewiesen durch K. Z. 709.974), wohnt seit 15.9.1933 in der Schulgasse 2, ab 26.6.1937 in der Salzburgerstraße 30 (bei Siber) und ab 1.9.1939 in der Thaurerstraße 23 (bzw. Heiligkreuz 11, später Reimmichlstraße 23a) (bei Frankenstein). Sie stirbt am 2.2.1958 in Hall. Auffällig ist, dass sie von 1937 bis 1939 „bei Siber“ wohnt, sicher die Nachkommen des Künstlers Alphons Siber, der 1919 gestorben ist und dieses Haus (s. o.) besaß. Hier gibt es auch eine enge Verbindung nach Südtirol. Denn Siber gehörte zum Kreis der „Jung-Tiroler“ um Arthur von Wallpach (der später Sibers Frau Klothilde Seidl-Siber heiratete. Siber lebte danach bis zu seinem Tod mit Anna Tusch). Es wäre möglich, dass auch Eleonore Kinsele aus diesem Umfeld stammte. Aber auch die Familie Frankenstein gehörte sozusagen zur intellektuellen Elite Halls. Möglicherweise haben die Nachkommen noch Erinnerungen an Eleonore.
Ein interessanter Ansatz, dem ich demnächst sicherlich nachgehen werde. Besonders spannend wird es durch die zweite Mail, welcher mir Herr Zanesco geschickt hat und einen wichtigen Kreis schließt:
Sie wurde in Heiligkreuz („Stadtteil“ von Hall) begraben. Interessant ist, dass sie hier als Kunstmalerin bezeichnet wird. Falls von Interesse: Am 14.5.1940 werden Anton Kinsele, Rechtsanwalt, geb. 15.8.1865 in Bozen, wohnhaft Obstplatz 38, und seine Frau Franziska, geb. 28.1.1869 in Bozen, in Hall, Speckbacherstraße 5, ansässig. Interessanterweise steht in der Meldung, dass sie „bei Kinsele“ wohnten. Für Eleonore ist aber ein Aufenthalt an dieser Adresse dzt. nicht zu fassen. Er starb 1946, sie reoptierte 1948, starb aber 1956 in Hall. Man kann annehmen, dass Eleonore bei Siber und Frankenstein in Miete war. Näheres habe ich dazu nicht gefunden. Letztere Familie sollte aber Auskunft geben können. Eleonore scheint auch in den Akten zur Heimatszugehörigkeit, in den Findbüchern der Gemeindeakten dieser Zeit, in den Akten der Lebensmittelkarten oder in den Gemeinderatsprotokollen nicht auf.
Gibt es also doch vielleicht noch ein Grab von den Kinseles in Heiligkreuz bei Hall?
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:
Anonym (1910). Frau vor Nordkette, Nordtirol. [Fotografie].
Der Ritten in alten Bildern
Category: Menschen,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 20. März 2021
In der sprichwörtlichen alten Kartonschachtel haben wir diese Bilder gefunden. Wer ist der Autor? Von den Sujets her sollte die alte agrarische Welt, welche schon der radikalen Veränderung geweiht war, noch einmal mit dem Augen des Städters festgehalten werden. Sollten alle einer Serie zugehörig sein, dann stammt diese aus den Jahren nach 1907, Warum dies? Auf einem Bild ist nämlich die Trasse der Rittnerbahn ersichtlich. War die Photografin Eleonore Kinsele? Oder doch ihr Bruder Robert? in einem Brief erklärt er ihr Methoden der Entwicklung und Vergrößerung, welche laut ihm in den diesbezüglichen Kursen zu oberflächlich erklärt werden.
Auf ein paar Bilder kann ich gewisse Orte am Ritten erkennen, bei weitem aber nicht auf allen. Deshalb habe ich sie dem Rittner Heimatkundler Klaus Demar geschickt, welcher sie in nächster Zeit den verschiedenen Örtlichkeiten und Hofstellen zuordnen wird. Er ist übrigens der Mitautor eines umfangreichen Buches über die Rittnerbahn.
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Sammlung A. Kobler
Exlibris
Category: Menschen,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 20. März 2021
Wieder ein schöner Netzfund von der gefühlten 50. Google-Ergebnisseite. Man beachte unten links die Signatur LoreK. Anton Kinsele dürfte der Cousin von Eleonore gewesen sein (“Base”, “Vetter” im Brief). Er war ein Bozner Anwalt, war in Sozietät mit Julius Perathoner, dem letzten gewählten Bürgermeister Bozens vor der Machtübernahme der Faschisten. Genauso wie dieser war auch Anton deutschnational und im Gemeinderat tätig. Er war sehr rührig, denn man findet sein Engagement in mehreren Bereichen u.a. auch als Vorstandsmitglied des historischen Bozner Baumwollspinnwerks an der Talfer. Er war zudem Erstunterzeichner eines mutigen Protestschreibens Bozner Bürger, welche damit gegen die Errichtung des Siegesdenkmals – ohne Erfolg – protestierten.
Der Brief an Eleonore ist eher pessimistisch, er spiegelt die schwierigen Umstände der zwanziger Jahre wider aber auch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Eleonores und die Niedergeschlagenheit ihres Bruders Robert .
Das Exlibris zeigt übrigens den Gartenpavillon des Wegerhauses. Ein Indiz, dass damals auch dieser Garten zur Villa Kinsele gehört hat?
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:
Anonym (1910). Eleonore Kinsele in vorderer Stube [Fotografie].
Die akademische Malerin
Category: Menschen,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 20. März 2021
Viele der Unterlagen, welche wir im Hause gefunden haben, beziehen sich auf Eleonore Kinsele. Schon immer wussten wir, dass sie Malerin war. Wegen den Erzählungen, auf Grund einiger Aktzeichnungen, welche wir zusammengerollt im Dachboden gefunden haben, aber auch weil diese Bezeichnung auf einigen Briefumschlägen aufscheint. Dort ist auch immer wieder München angeführt. Insofern haben wir folgendes Dreieck ihres Lebens bis jetzt: Bozen/Oberbozen, München, Hall.
Frau Caroline Sternberg der Akademie der Bildenden Künste München hat auf meine Anfrage hin geantwortet:
Vor 1920 haben keine Frauen an der Münchner Akademie studiert. Ich habe für Sie nachgesehen und Eleonore Kinsele in den Listen der Damenakademie gefunden. Sie hat da von 1905/06 bis 1916/17 studiert. Sie können das nachlesen bei Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnenverein e. V. und seine Damenakademie. München 2005.
Sie findet die Damenakademie sei ein spannendes Thema und vermutet, dass das die Kollegen vom Münchner Stadtmuseum interessieren könnte. Sie hat meine Anfrage an diese weitergeleitet.
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:
Anonym (1910). Eleonore Kinsele in vorderer Stube [Fotografie].
Erste Anfragen
Category: Menschen,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 20. März 2021
Auf Grund der ersten Hinweise aus dem Kaufvertrag habe ich Mails mit der Bitte um Auskunft verschickt. Gemeinde Hall: Eleonore Kinsele Gemeinde Linz: Johanna Kinsele-Lartschneider Landesarchiv: Familie Kinsele (auf Anraten des befreundeten Historikers Hannes Obermair) Oberschützenmeisterin des Oberbozen Schießstandes Magdalena Amonn: Suche nach Bezügen zwischen den Mitgliederlisten und Eigentumsverhältnissen. Alexander Friedl: er hat mit seiner Familie über zwanzig Jahre ganzjährig bis 1969 bewohnt, vielleicht findet er bei ihm noch Fotos aus jener Zeit, welche das Haus abbilden?
Womit alles begann
Category: Hausgeschichte,Menschen,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 20. März 2021
Der erste Anhaltspunkt für die Recherchen sind diese Grundbuchsauszüge und der Kaufvertrag von 1943, welche ich in den Hausunterlagen meines Vaters gefunden habe. Alles ins Italienische übersetzt, Deutsch ist als Amtssprache nicht mehr gültig. Es fällt auf, dass das Haus im Laufe der Jahre immer wieder mit Hypotheken belastet wurde.
Dieser Eintrag lässt mich darauf schließen, dass Luise von Rehorovszky die Frau von Robert Kinsele gewesen sein könnte. Nach ihrem Ableben dürfte das Haus in das Eigentum von Johanna Kinsele, Medizinalratsgattin in Linz, und Eleonore Kinsele, Private in Solbald Hall, übergegangen sein, denn diese scheinen im teilweise zweisprachigen Kaufvertrag auf. Franz Kinsele ist also ihr Vater. Geburtsdaten fehlen aber.
Am 25. Juli 1943 ist Mussolini gestürzt worden, am 3. September schloss sein Nachfolger Badoglio den Waffenstillstand mit den Alliierten, am 9. September besetzten deutsche Truppen Italien. Am 13. August, als der Kaufvertrag mit meiner Großtante Antonie von Menz, geborene Sanin abgeschlossen wurde, erkannte man darin von diesem Umsturz noch nichts. König Viktor Emanuel war noch Kaiser von Äthiopien und auch die Rassengesetze waren noch gültig; es wird erklärt, dass alle Vertragspartner der arischen Rasse angehören.
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen: