Eine nachhaltige schöne Begegnung – wenn auch inzwischen nur über Telefon und Mail – war jene mit Frau Tanja Lartschneider-Kastler, der ersten lebenden Nachfahrin der Kinseles, welcher ich bisher begegnet bin. Sie hat sich viel Zeit genommen und mir bei der Recherche viel weitergeholfen. Wir freuen uns schon auf ein Treffen in Oberbozen oder in Margreid. Dank ihrer Hilfe konnte ich jetzt den Stammbaum erweitern und vervollständigen. Zudem hat sich mich mit kostbaren Fotos versorgt, alle beschriftet.
Franz Kinsele (1831 – 1908) war drei Mal verheiratet und hatte vier Kinder. Das älteste von ihnen, Johanna (1860 – 1946), heiratete den Arzt Josef Lartschneider (mit “t”!), einen Mediziner. Drei ihrer gemeinsamen vier Kinder sind in Bozen geboren, eines in Wien. In der Folge übersiedelten sie nach Linz. Der Sohn, auch Josef, ein Jurist, war der Großvater von Tanja Kastler.
Die dritte Frau von Franz Kinsele, Aloisia von Reharovszky, wurde in Hallein 1857 geboren und war vor der Heirat in Wilten bei Innsbruck zu Hause. Ihr Vater Alois war Bergrat in den Salzlagerstätten von Hallein und ungarischen Ursprungs. Nach dem Tode des Gatten 1908 besaß sie ein Fruchtgenussrecht auf die Villa Kinsele. Als sie 1941 stirbt, leben noch zwei der Erben, Johanna und Eleonore, das Haus ist mehrfach hypothekarisch belastet.
Ich vermute, dass dieses Foto der ganz jungen Eleonore während ihres Schulaufenthaltes bei den Ursulinen in Innsbruck in den letzten Jahren vor der Jahrhundertwende gemacht wurde. Da dürfte sie ungefähr 13 Jahre alt gewesen sein.
Das ist das älteste bisherige Foto dieser Recherche. Franziska Kapeller-Kinsele war die Tochter des Bozner Bürgermeisters Anton Kapeller. Richard (geb. 1829) und Franziska (geb. 1835) waren u.a. Eltern von Anton Kinsele, dem Bozner Rechtsanwalt und Gemeindepolitiker von dem schon die Rede war.
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:
Anonym (1860). Richard Kinsele und Franziska Kapeller [Fotografie].
Erste Nachfahren gefunden und erreicht
Category: Menschen,Zeitschiene
geschrieben von Armin Kobler | 13. Februar 2021
Die Gemeinde Linz hat es etwas weniger eilig mit der Übermittlung der angefragten Daten hinsichtlich Johanna Kinsele und ihrem Mann Josef Lartschneider, weswegen ich in der Zwischenzeit wieder im Netz gesucht habe. Dort habe ich einen gleichnamigen Herren in der Liste der Kremsmünster Studenten gefunden. Aber der Beruf ist ein anderer (ein Fehler?) und das Alter im Verhältnis zu seiner Schwägerin etwas jung. Sind Eleonore und Johanna auch wirklich Schwestern gewesen oder vielleicht doch Cousinen? In den Briefen, welche sich Robert und Eleonore schreiben und die wir so langsam entziffern, kommt sie bis jetzt nie vor.
Gibt es von diesem Paar Nachfahren? Ganz banal blättere ich im digitalen österreichischen Telefonbuch herold.at und finde eine Frau Tanja Lartschneider in Kremsmünster. Ich rufe sie sofort an und das Staunen an beiden Enden der Leitung ist groß: Ja, die Johanna ist ihre Urgroßmutter. Der obengenannte Josef der Großvater, also der Sohn von Johanna und dem Mediziner Josef. Also stimmt der obige Eintrag. Johanna und Josef haben sich noch in Bozen vermählt und der Sohn Josef Dr. iur. hat dort das Licht der Welt erblickt. Erst in einem späteren Moment ist die Familie nach Linz gezogen.
Frau Lartschneider-Kastler war sehr auskunftsfreudig und hat mir ihre Hilfe zugesagt. Sie verfügt auch über Fotomaterial und Gemälde aus den früheren Generationen. In nächster Zeit wird sie das Material sichten. Die Hoffnung ist berechtigt, weiterführende Informationen über die Kinseles der 20er-Jahre zu erhalten.
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