Damit das Baudenkmal auch weiteren Generationen erhalten bleibt, sind auch außerordentliche Baumaßnahmen notwendig. Das von der Nordseite her eindringende Bodenwasser hat Mauerwerk, Holzböden und sogar die Täfelungen in der Winterstube über Jahre zu schaffen gemacht. Die Tatsache, dass die Häuser dieser Zeit über keine richtigen Fundamente verfügen und die Böden, ob aus Stein oder Holz, einfach nur auf dem Erdreich gelegt wurden, wirkt sich diesbezüglich erschwerend aus.
Deshalb wurde das unterste Mauerwerk außen und innen verstärkt, Drainagerohre verlegt, welche das Wasser vor dem Haus außen ableiten aber auch bei Bedarf den Innenbereich entwässern können. Und auch gegen aufsteigende Feuchtigkeit wurden Folien verlegt. Somit verbessert sich auch die Wohnqualität: der leicht muffelnde Geruch im Erdgeschoss, an den ich mich über die Jahre eigentlich gewohnt hatte und der mir auch als unvermeidbar vorgekommen, aber Außenstehenden sehr wohl eher unangenehm aufgefallen ist, wird wohl – zum Glück – der Vergangenheit angehören.
Dass auch in früheren Zeiten die Bauqualität – obwohl sehr oft pauschalisierend als besser empfunden – zu wünschen übrig gelassen hat, zeigt das Nord-West-Eck des Hauses. Mehrmals hat es sich gegenüber dem Rest des Gebäudes gesenkt, das bezeugt der Boden im Musikzimmer des ersten Stocks aber auch immer wieder mit Mörtel gefüllte Klüfte ebendort. Die Spalten, welche sich im Laufe der letzten Arbeiten geöffnet haben und jetzt außen ersichtlich wurden, sind dagegen minimal. Wir hoffen, dass mittels der Konsolidierungsarbeiten und der Wasserableitung jetzt zukünftigen Absenkungstendenzen wirksam Einhalt geboten wird.