Von der Villa Meßmer zum Gloriette Guesthouse

Selbst den meisten Ritten-Kennern wird der Name „Villa Meßmer” nichts sagen. Tatsächlich trug die Villa diesen Namen nur ganz kurz. Zudem konnte sie ihre ursprüngliche Form und Zweckbestimmung nur für kurze Zeit behalten. Sie war eine jener Villen – in Aussicht gestellt wurden laut Zeitungsberichten 200 (!) –, welche in der ersten Zeit um und nach dem Bau der Rittnerbahn hochgezogen wurden (Abb. 2). Der Bauherr war Dr. Heinrich (Heinz) Meßmer, ein rühriger Bozner Zahnarzt.

Geboren wurde er im oberösterreichischen Freistadt, wuchs aber in Bozen auf, wo der zweite Mann seiner Mutter, Dr. Franz v. Zallinger, eine Zahnarztpraxis führte. Nach seiner Promotion zum Doktor der Gesamten Heilkunde war er in verschiedenen Teilen der österreichischen Monarchie tätig, bis er sich 1901 als Zahnarzt in Bozen niederließ. Er war stark im Musik- und Gesellschaftsleben der Stadt eingebunden, man findet zahlreiche Zeitungsmeldungen aus der Zeit, wo über ihn als Sänger, Liedtexter, Konzertveranstalter, Ballorganisator usw. berichtet wird. Auch wurde er 1902 in den ersten Vorstand des gerade gegründeten “Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Bozen und Umgebung” gewählt. Trotzdem zieht er schon 1908 nach Wien, seine neue Villa am Ritten hatte er also nur kurz bewohnt. Er verkauft sie schließlich 1910 an Hans Holzner, der kurz davor das Hotel Oberbozen, welches für kurze Zeit Hotel Maria Schnee hieß, gepachtet und kurze Zeit später käuflich erwerben sollte (Abb. 3).


