Eleonore Kinsele in Hall bei Franckensteins

Eine vorgefundene ungeschriebene Postkarte. Die sogenannte Haller Nagglburg (Alexander Zanesco).

Dem Winzerkollegen Baron Sigmund Kripp habe ich es zu verdanken, dass ich mit Herrn Josef von Franckenstein aus Hall Kontakt aufnehmen konnte. Eine sehr ergiebige Quelle, wie sich herausstellen sollte. Ich habe ersterem eigentlich nur beiläufig von diesem Projekt erzählt, aber nachdem seine Familie sehr stark mit der Salzbergwerksgemeinde verbunden ist, hat er sogleich den Beitrag über erste Haller Spuren gelesen. Dort ist ihm natürlich sogleich der Familienname seinen Freundes Josef von Franckenstein, wo Eleonore Kinsele von 1939 bis zu ihrem Tode 1958 wohnte, aufgefallen. Spontan hat mir Sigmund seine Telefonnummer und Mailadresse gegeben.

Eleonore Kinsele hatte das ungefähre Alter seiner Großmutter und starb, als Josef von Franckenstein vierzehn war. Sie lebte bei ihnen in Heiligkreuz in einer Zweizimmerwohnung. Bei festlichen Anlässen war sie oft in der Familie eingeladen und hat bei der Gelegenheit immer wieder eine Skizze oder ein Aquarell mitgebracht. Er glaubt sich daran zu erinnern, dass Eleonore früher auf der Anatomie in Innsbruck sezierte Körper für Lehrbücher minutiös porträtierte. Sehr verbunden war sie auch mit der ebenfalls bei Franckensteins wohnenden Familie Nentwich, die allerdings so um ihren Tod herum nach Innsbruck übersiedelten und über deren Verbleib er nichts in Erfahrung bringen konnte. Eleonore wurde im Heiligkreuzer Friedhof, neben Franckensteins Familiengrab beerdigt und eine Nichte von ihr aus Südtirol organisierte eine Grabplatte. Offenbar wurde nach einigen Jahren das Grab aufgegeben und in der Folge verschwand auch der Stein.

An das Museum am Anatomischen Institut der Medizinischen Universität Innsbruck habe ich inzwischen die Anfrage gestellt, ob dort von Eleonore Kinsele signierte Schaubilder aufliegen. Wie ich die Familie Nentwich mit den zur Zeit herrschenden Datenschutzgesetzen aufspüren kann, weiß ich momentan noch nicht. Ein Rätsel ist mir auch die angebliche Nichte aus Südtirol. Wenn es sich tatsächlich um eine Nichte gehandelt haben soll, kann es sich laut meinem momentanen Wissensstand nur um eine der Töchter ihrer Halbschwester Johanna gehandelt haben. Diese waren aber schon viele Jahre in Linz heimisch, weswegen Südtirol irgendwie nicht passt.

In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:

Kripp, Sigmund (2021). Mündliche Mitteilung.
Franckenstein, Josef (2021). Mündliche Mitteilung.
Anonym (1900). Die Haller Nagglburg [Fotographie Postkarte].

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