“… das Pfarrdorf Lengmoos, das ansehnlichste im ganzen Gebirge,”
Abb. 1: “Lengmoos am Ritten. Tirol.” (Ansichtskarte, Anfang 20. Jh.). Das Klicken auf die Abbildung vergrößert wie immer deren Darstellung am Bildschirm.
Ein kolorierte Ansichtskarte, welche Lengmoos aus einer eher unüblichen Perspektive zeigt. Der Fotograf befindet sich im oberen Teil Klobensteins und schaut Richtung Osten. Dementsprechend sind im Hintergrund die Berge Grödens ersichtlich, der sonst so dominante Gebirgsstock des Schlerns ist vom bewaldeten Bergrücken in der rechten Hälfte des Bildes, dem Fennbühel, verdeckt. Lengmoos ist der älteste Teil des Rittens, der siedlungsmäßig von Bedeutung war, führte doch hier die Kaiserstraße vorbei. Sehr schön der für die damalige Zeit charakteristische Holzzaun. Wenn man genau schaut, sieht man eine ältere Person mit Bart am Wegesrand rasten. Über die älteste Sommerfrische am Rittner Berg habe ich schon seinerzeit was geschrieben.
Nachdem der Wanderer die Schlucht im weiten Umfange umkreist hat, erreicht er alsobald das Pfarrdorf Lengmoos, das ansehnlichste im ganzen Gebirge, mit 1125 Einwohnern unter fünf Priestern, der Sitz eines Deutschordenshauses. Das letztere stiftete aus seinen eigenen Gütern Bernard von Lengmoos im Jahre 1227, der erste bekannte Landkommenthur an der Etsch. Fast um die nämliche Zeit vereinigte der Fürstbischof von Wanga die Pfarre mit demselben. Der jetzige Pfarrherr ist der gelehrte Johann Parschalk, vom Orte selbst gebürtig. Er besitzt eine kostbare Bibliothek in allen Fächern des Wissens, besonders in der orientalischen Literatur reich ausgestattet, die er als gründlicher Kenner sehr in Ehren hält. Rings umher bestehen bereits zerstreute Sommerfrischhäuser der reichen Kaufherren und Besitzer von Botzen, zahlreicher jedoch, und eine Bergstadt bildend, findet man sie auf Klobenstein , eine viertel Stunde südlich von Lengmoos. Auf allen Hügeln, an der Stelle längst abgeblühter Adelsburgen, sitzen anmuthige Villen, mit Gärten, Lauben und Zierbäumen eingefasst. Weite wohlgepflegte Plätze dehnen sich dazwischen aus mit Sitzbänken und Tischen, eben so bequem dem Spaziergange, als lustigen Kindern zu Spiel und Kurzweil. Im Norden dieser städtischen Ansiedelung erhebt sich ein mässiger Hügel mit Laubwerk und allerlei Gebäume überwachsen. Diesen hat der Schönheitssinn der Sommergäste in einen englischen Park umgewandelt, auf dessen höchstem Gipfel sich die angenehmsten Lauben über die Ausruhenden wölben, welche von hieraus die genussreichste Aussicht auf Völs, den Schlern und die dahinter aufragenden Felsengipfel von Fassa und Tiers geniessen.
In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:
Weber, B. (1837). Das LAND TIROL. Mit einem Anhange: VORARLBERG. Ein Handbuch für Reisende.: Vol. Zweiter Band. Südtirol. (Etsch-, Drau-, Brenta-, Sarkaregion.). Wagner’sche Buchhandlung.
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