Armin Kobler, Jahrgang 1964. Aufgewachsen in Bozen, wo er auch die Pflichtschulen absolvierte. Besuch der Landwirtschaftsschule in San Michele a/A, danach Studium der Landwirtschaft in Wien. Für achtzehn Jahre Mitarbeiter im Versuchszentrum Laimburg, seit 2006 mit seiner Frau Monika Gamberoni selbstvermarktender Weinbauer in Margreid am weinhof KOBLER.
Politisch engagiert auf Gemeindeebene (Vizebürgermeister und Referent für Urbanistik und Landschaftsschutz von 2005 bis 2015) und auch im Kulturleben aktiv, wo er in der Arbeitsgemeinschaft Volkstanz in Südtirol u.a. das Amt des Ersten Vorsitzenden bekleidete. Seit jeher geschichtlich interessiert, kommt mit dem Studienaufenthalt in Wien auch die Architektur und die Raumplanung dazu.
in einem früheren Beitrag habe ich von dem bedeutendem Astbruch an unserer Linde berichtet. Nachdem ihr möglichst langer Erhalt uns in Sinne eines Ensemble sehr wichtig ist, habe ich nicht lange gewartet und einen früheren Kollegen aus unseren gemeinsamen Laimburg-Zeiten um Rat gebeten. Valentin Lobis, seit Jahren als erfolgreicher Gutachter im Baumpflegewesen unterwegs, war letztlich vor Ort und hat sich beide Bäume, also auch die Rosskastanie angeschaut und abgeklopft. Die im Stamm der Linde vorgefundene weitverbreitete Fäulnis hat wahrscheinlich vor 50 Jahren begonnen. Ungefähr in dieser Zeit wurde sie meines Wissens auch das erste Mal radikal zurückgeschnitten.
Ein spezialisiertes Baumpflegeunternehmen wird sich im März/April unter seiner Aufsicht des Baumes annehmen. Es gilt im Sinne der Stabilität und des Fortbestandes, mehrere tiefer gelegene Kronenstockwerke aufzubauen und die hohe Spitze schrittweise im Lauf der nächsten Jahre zurückzunehmen. Nach dem Austrieb wird Valentin den Baum auch bestimmen und meine Annahme, dass es sich um eine Winterlinde (Tilia cordata) handelt, bestätigen oder verwerfen. Er zweifelt etwas daran, weil seit Jahrhunderten in Mitteleuropa ganz viel Hybriden verbreitet sind.
Der „Ahnherr“ der Bozner Familie Kinsele war Franz Sales Kinsele, der der Sohn eines aus dem Vinschgau zugewanderten Bäckermeisters war und nach einer Ausbildung zum Kaufmann eine äußerst erfolgreiche Karriere startete. Er erlangte 1771 das Bozner Bürgerrecht und war zeitweise Geschäftsführer, später Teilhaber des erfolgreichen Bozner Handelshauses Georg Anton Menz. Er war mit Helene Stickler von Gassenfeld verehelicht. Schon 1784 wurde Kinsele ein Wappenbrief verliehen, einige Jahre später gründete er eine eigene Großhandlung.
Einer seiner Söhne hieß Josef Kinsele. In seinem Todesjahr 1839 wurde er in den Adelsstand erhoben. Er hatte keine (männliche) Nachfahren, weswegen das Geschlecht sogleich erlosch.
Diese Fotografien sind mir besonders wichtig. Einerseits, weil sie das Haus aus verschiedenen Blickwinkeln abbilden, andrerseits, weil darauf die früheren Bewohner ersichtlich sind. Noch sind sie mir unbekannt. Bei ein paar habe ich Vermutungen, bei anderen nicht einmal das.
Wie immer werden die Bilder vergrößert dargestellt sobald man darauf klickt.
In den Erzählungen meiner Mutter (1926 – 1997), welche diese wiederum von damals schon älteren Herrschaften Oberbozens vernommen hat, war immer wieder von einem großen Musikzimmer die Rede. Ein saalartiger Raum, in dem es musikalische Darbietungen aber auch Hausbälle der Sommerfrischgesellschaft gegeben haben soll. Meine geschäftstüchtige Großtante, welche ja nie dieses Haus bewohnte und es eher als eine reine Investitionsmöglichkeit ansah, ließ bald nach dem Erwerb aus dem “Großem Zimmer” ein komplette Wohnung darin entstehen. Auf dem Gebäudekatastereintrag von 1940 ist der Salon noch zu sehen:
Ausschnitt aus einer Mitteilung von Evi Pechlaner, Südtiroler Landesarchiv:
Der „Ahnherr“ der Bozner Familie Kinsele war Franz Sales Kinsele, der der Sohn eines aus dem Vinschgau zugewanderten Bäckermeisters war und nach einer Ausbildung zum Kaufmann eine äußerst erfolgreiche Karriere startete. Er erlangte 1771 das Bozner Bürgerrecht und war zeitweise Geschäftsführer, später Teilhaber des erfolgreichen Bozner Handelshauses Georg Anton Menz. Er war mit Helene Stickler von Gassenfeld verehelicht. Schon 1784 wurde Kinsele ein Wappenbrief verliehen, einige Jahre später gründete er eine eigene Großhandlung. Sein Sohn Josef Kinsele erlangte 1839 die Erhebung in den Adelsstand mit dem Prädikat „von Eckberg“.
Seit zumindest zwei Jahrhunderten prägen zwei Bäume die Ansicht der Villa Kinsele von Süden. Und zwar eine Rosskastanie und eine Winterlinde. Auf alten Ansichten sieht man, dass gegen Westen zumindest noch eine zusätzlich Rosskastanie gestanden hat. Im Lauf ihres Lebens wurden sie immer wieder gestutzt um das Haus nicht zu sehr zu beschatten und auch um es durch herabfallende Äste nicht zu gefährden.
Sie machen auch einen recht gesunden Eindruck, zumindest äußerlich. Anfang Dezember haben die starken und auch nassen Schneefälle ganz unerwartet das Abbrechen eines dicken Hauptastes bei der Linde verursacht. Auch ein Teil des Terrassenzaunes wurde komplett zerstört.
Die Gemeinde Linz hat es etwas weniger eilig mit der Übermittlung der angefragten Daten hinsichtlich Johanna Kinsele und ihrem Mann Josef Lartschneider, weswegen ich in der Zwischenzeit wieder im Netz gesucht habe. Dort habe ich einen gleichnamigen Herren in der Liste der Kremsmünster Studenten gefunden. Aber der Beruf ist ein anderer (ein Fehler?) und das Alter im Verhältnis zu seiner Schwägerin etwas jung. Sind Eleonore und Johanna auch wirklich Schwestern gewesen oder vielleicht doch Cousinen? In den Briefen, welche sich Robert und Eleonore schreiben und die wir so langsam entziffern, kommt sie bis jetzt nie vor.
Gibt es von diesem Paar Nachfahren? Ganz banal blättere ich im digitalen österreichischen Telefonbuch herold.at und finde eine Frau Tanja Lartschneider in Kremsmünster. Ich rufe sie sofort an und das Staunen an beiden Enden der Leitung ist groß: Ja, die Johanna ist ihre Urgroßmutter. Der obengenannte Josef der Großvater, also der Sohn von Johanna und dem Mediziner Josef. Also stimmt der obige Eintrag. Johanna und Josef haben sich noch in Bozen vermählt und der Sohn Josef Dr. iur. hat dort das Licht der Welt erblickt. Erst in einem späteren Moment ist die Familie nach Linz gezogen.
Frau Lartschneider-Kastler war sehr auskunftsfreudig und hat mir ihre Hilfe zugesagt. Sie verfügt auch über Fotomaterial und Gemälde aus den früheren Generationen. In nächster Zeit wird sie das Material sichten. Die Hoffnung ist berechtigt, weiterführende Informationen über die Kinseles der 20er-Jahre zu erhalten.
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Ein weiter Fund aus dem Internet. Nachdem wir über das Testament eines Josef Kinsele, unterzeichnet am, 16. August 1884 in Grinzing verfügen, dürfte der Zusammenhang klar sein. Er könnte aus der Eltern- oder doch eher Großelterngenration von Robert, Johanna und Eleonore stammen. Wen er im Testament erwähnt, haben wir noch nicht entziffern können, wird aber sicher aufschlussreich sein.
Ich weiß auch noch nicht, welchen Beruf er ausübte. Seine Frau Josefine tritt als Gesellschafterin des Grinziger Brauhauses in Erscheinung.
Der Gemeinde Hall bin ich sehr dankbar, hat sie mir doch zeitnahe und umfangreich geholfen. Harald Höfner, Hermann Theis und besonders der Stadthistoriker Alexander Zanesco haben mir wertvolle Hinweise hinsichtlich unserer Eleonore Kinsele geben können.
Dass diese am 4. April 1881 geboren ist, habe ich mittels der vorhanden Schulzeugnisse (Beitrag dazu folgt) herausgefunden. Aus Hall kam die Information, dass sie am 2. Februar 1956 dort ohne Nachfahren gestorben ist. Natürlich wäre interessant, von ihrem Grab zu wissen. Aber:
Frau Eleonore Kinsele konnte ich im Sterbebuch des Standesamt Hall in Tirol verstorben 02.02.1958 finden, leider haben wir im Friedhofsbuch Hall keinen Eintrag. Natürlich kann die Beerdigung überall gewesen sein oder sogar irgendwo in Südtirol. Die Bestattung Ebenbichler in Hall in Tirol hat die Beerdigung durchgeführt, aber ob die noch Unterlagen haben weiß ich nicht.
In der sprichwörtlichen alten Kartonschachtel haben wir diese Bilder gefunden. Wer ist der Autor? Von den Sujets her sollte die alte agrarische Welt, welche schon der radikalen Veränderung geweiht war, noch einmal mit dem Augen des Städters festgehalten werden. Sollten alle einer Serie zugehörig sein, dann stammt diese aus den Jahren nach 1907, Warum dies? Auf einem Bild ist nämlich die Trasse der Rittnerbahn ersichtlich. War die Photografin Eleonore Kinsele? Oder doch ihr Bruder Robert? in einem Brief erklärt er ihr Methoden der Entwicklung und Vergrößerung, welche laut ihm in den diesbezüglichen Kursen zu oberflächlich erklärt werden.
Auf ein paar Bilder kann ich gewisse Orte am Ritten erkennen, bei weitem aber nicht auf allen. Deshalb habe ich sie dem Rittner Heimatkundler Klaus Demar geschickt, welcher sie in nächster Zeit den verschiedenen Örtlichkeiten und Hofstellen zuordnen wird. Er ist übrigens der Mitautor eines umfangreichen Buches über die Rittnerbahn.
Wieder ein schöner Netzfund von der gefühlten 50. Google-Ergebnisseite. Man beachte unten links die Signatur LoreK. Anton Kinsele dürfte der Cousin von Eleonore gewesen sein (“Base”, “Vetter” im Brief). Er war ein Bozner Anwalt, war in Sozietät mit Julius Perathoner, dem letzten gewählten Bürgermeister Bozens vor der Machtübernahme der Faschisten. Genauso wie dieser war auch Anton deutschnational und im Gemeinderat tätig. Er war sehr rührig, denn man findet sein Engagement in mehreren Bereichen u.a. auch als Vorstandsmitglied des historischen Bozner Baumwollspinnwerks an der Talfer. Er war zudem Erstunterzeichner eines mutigen Protestschreibens Bozner Bürger, welche damit gegen die Errichtung des Siegesdenkmals – ohne Erfolg – protestierten.
Viele der Unterlagen, welche wir im Hause gefunden haben, beziehen sich auf Eleonore Kinsele. Schon immer wussten wir, dass sie Malerin war. Wegen den Erzählungen, auf Grund einiger Aktzeichnungen, welche wir zusammengerollt im Dachboden gefunden haben, aber auch weil diese Bezeichnung auf einigen Briefumschlägen aufscheint. Dort ist auch immer wieder München angeführt. Insofern haben wir folgendes Dreieck ihres Lebens bis jetzt: Bozen/Oberbozen, München, Hall.
Frau Caroline Sternberg der Akademie der Bildenden Künste München hat auf meine Anfrage hin geantwortet:
Vor 1920 haben keine Frauen an der Münchner Akademie studiert. Ich habe für Sie nachgesehen und Eleonore Kinsele in den Listen der Damenakademie gefunden. Sie hat da von 1905/06 bis 1916/17 studiert. Sie können das nachlesen bei Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnenverein e. V. und seine Damenakademie. München 2005.
Sie findet die Damenakademie sei ein spannendes Thema und vermutet, dass das die Kollegen vom Münchner Stadtmuseum interessieren könnte. Sie hat meine Anfrage an diese weitergeleitet.
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Wenn es die “Bozner Kinsele” anscheinend nicht mehr gibt, was ist mit ihren Nachfahren anderer Familienamen? Die Antwort der Gemeinde Linz ist noch ausständig , weshalb ich wie schon von Anfang an die Suchmaschine Google bemüht habe. Ich habe übrigens bemerkt, dass bei Recherchen dieser Art, d.h. nach Personen aus Vor-Internetzeiten, welche zudem eher unbekannt sind, man nicht so schnell aufgeben darf. Oft findet man erst auf der zehnten Seite einen kleinen, aber wichtigen Hinweis.
Johanna Kinsele hat Josef Lartschneider, einen Medizinalrat, geheiratet. Bei Kaufvertragsabschluss scheinen sie in Linz auf. Werden sie Nachkommen haben? Können diese uns noch was von der Familie Kinsele in irgendeiner Form berichten? Eine Anfrage an das Meldeamt der Gemeinde Linz wurde verschickt.
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Frau Evi Pechlaner vom Südtiroler Landesarchiv hat dankenswerterweise schnell und ausführlich geantwortet. Ein paar Auszüge:
Das Südtiroler Landesarchiv verwahrt die sogenannten Verfachbücher, also die Vorläufer des Grundbuches, in die meistenteils die Verträge um Immobilien (Verlassenschaftsabhandlungen, Kaufverträge usw.) eingetragen wurden. Dabei wurden die Verträge chronologisch aufgenommen und jährlich zu Büchern gebunden, weshalb sich die Suche nach Verträgen manchmal etwas zeitintensiv gestalten kann. Für den Beginn einer Recherche in den Verfachbüchern ist es wichtig, den historischen (handgeschriebenen) Grundbuchsauszug zur Hand zu nehmen. Der erste auf dem B-Blatt aufgeführte Vertrag ist zugleich der letzte, der in die Verfachbücher eingetragen wurde und sollte idealerweise eine Erwähnung des vorhergehenden Vertrages enthalten, sodass man sich Vertrag für Vertrag in die Vergangenheit des Hauses vorarbeiten kann.
Der „Ahnherr“ der Bozner Familie Kinsele war Franz Sales Kinsele, der der Sohn eines aus dem Vinschgau zugewanderten Bäckermeisters war und nach einer Ausbildung zum Kaufmann eine äußerst erfolgreiche Karriere startete. Er erlangte 1771 das Bozner Bürgerrecht und war zeitweise Geschäftsführer, später Teilhaber des erfolgreichen Bozner Handelshauses Georg Anton Menz. Er war mit Helene Stickler von Gassenfeld verehelicht. Schon 1784 wurde Kinsele ein Wappenbrief verliehen, einige Jahre später gründete er eine eigene Großhandlung. Sein Sohn Josef Kinsele erlangte 1839 die Erhebung in den Adelsstand mit dem Prädikat „von Eckberg“.
Auch von Magdalena Amonn habe ich eine Antwort bekommen:
Es gibt ein Buch, „Die Schützenscheiben von Oberbozen“, erschienen im Jahr 1994, in dem alle Mitglieder von 1668 bis 1990 enthalten sind. Hier habe ich folgende Mitglieder mit dem Namen Kinsele gefunden: Aufnahme 1815: Joseph Kinsele Aufnahme 1857: Dr. Richard Kinsele Aufnahme 1892: Dr. Anton Kinsele
Arch. Wolfgang Piller, wie schon oben erwähnt, hat mir auch zurückgeschrieben. Er verfügt über keine Unterlagen seines Vaters bezüglich des Hausumbaus von 1970. Schade…
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Eyrl, Georg Baron von (1925). Beiträge zu einer geschichtlichen Darstellung der Entwicklung der Sommerfrisch-Ansiedelungen auf dem Ritten. In: Der Schlern – Zeitschrift Des Vereines Für Heimatschutz, 6, 183–186.
Nachdem ich schon vermutet hatte, dass die Erstellung einer systematischen Eigentümer- und Generationenabfolge komplex sein wird, habe ich mir ein Stammbaum-Programm zugelegt, von dem ich schon länger gehört hatte, MacFamilyTree 9. Das Programm ist sehr intuitiv gestaltet und erste Ergebnisse hat man sehr schnell. Es beinhaltet aber ganz viele Features, welche man Schritt für Schritt einsetzen kann. Die Darstellung meiner ersten Eingabe scheint nur ein kleiner Prozentsatz von dem zu sein, was das Programm alles kann.
Das ist der Wissensstand der ersten Jännertage. Nicht viel, aber irgend und irgendwie muss man halt beginnen. Ich bin zuversichtlich.
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Auf Grund der ersten Hinweise aus dem Kaufvertrag habe ich Mails mit der Bitte um Auskunft verschickt. Gemeinde Hall: Eleonore Kinsele Gemeinde Linz: Johanna Kinsele-Lartschneider Landesarchiv: Familie Kinsele (auf Anraten des befreundeten Historikers Hannes Obermair) Oberschützenmeisterin des Oberbozen Schießstandes Magdalena Amonn: Suche nach Bezügen zwischen den Mitgliederlisten und Eigentumsverhältnissen. Alexander Friedl: er hat mit seiner Familie über zwanzig Jahre ganzjährig bis 1969 bewohnt, vielleicht findet er bei ihm noch Fotos aus jener Zeit, welche das Haus abbilden?
Wer begleitet uns übrigens im Renovierungs-/Umbauprojekt? Es ist Franz Kosta aus Salurn. Nachdem wir seit Jahren sein Arbeiten, besonders im Bestand, verfolgt haben, fiel unsere Wahl auf ihm. Wichtig war für mich auch, dass er über ein profundes Geschichtswissen verfügt. Die Tatsache, dass er der Mann der Germanistin Cäcilia Wegscheider ist, welche sich u.a. mit Flurnamen, ein weiteres meiner Lieblingsthemen, beschäftigt, und alte Dokumente entschlüsseln kann, ist sicherlich ein zusätzliches Plus für das Gelingen dieses Gesamtprojektes.
Bestandespläne sind der Ausgangspunkt für erste Überlegungen und Entwürfe. Meine Eltern ließen das Haus 1970 von Ing. Konrad Piller umbauen. Leider liegt von damals nichts als dieser Plan auf, auch nicht im Archiv der Gemeinde Ritten. Keine Schnitte, keine Ansichten. Auch sein Sohn, der Bozner Architekt Wolfgang Piller, konnte uns nicht weiterhelfen.
Meinen Freund Geom. Michael Vieider habe ich gebeten, am Gebäudkataster nachzuschauen, was dort diesbezüglich aufliegt. Er wird auch alle notwendigen zusätzlichen Vermessungen vornehmen.
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Der erste Anhaltspunkt für die Recherchen sind diese Grundbuchsauszüge und der Kaufvertrag von 1943, welche ich in den Hausunterlagen meines Vaters gefunden habe. Alles ins Italienische übersetzt, Deutsch ist als Amtssprache nicht mehr gültig. Es fällt auf, dass das Haus im Laufe der Jahre immer wieder mit Hypotheken belastet wurde.
Dieser Eintrag lässt mich darauf schließen, dass Luise von Rehorovszky die Frau von Robert Kinsele gewesen sein könnte. Nach ihrem Ableben dürfte das Haus in das Eigentum von Johanna Kinsele, Medizinalratsgattin in Linz, und Eleonore Kinsele, Private in Solbald Hall, übergegangen sein, denn diese scheinen im teilweise zweisprachigen Kaufvertrag auf. Franz Kinsele ist also ihr Vater. Geburtsdaten fehlen aber.
Am 25. Juli 1943 ist Mussolini gestürzt worden, am 3. September schloss sein Nachfolger Badoglio den Waffenstillstand mit den Alliierten, am 9. September besetzten deutsche Truppen Italien. Am 13. August, als der Kaufvertrag mit meiner Großtante Antonie von Menz, geborene Sanin abgeschlossen wurde, erkannte man darin von diesem Umsturz noch nichts. König Viktor Emanuel war noch Kaiser von Äthiopien und auch die Rassengesetze waren noch gültig; es wird erklärt, dass alle Vertragspartner der arischen Rasse angehören.
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(1943). Kaufvertrag Villa Kinsele durch Antonie von Menz.
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