Ansichtskarten der Woche (14)

Von der Villa Meßmer zum Gloriette Guesthouse

Abb. 1: “Station Oberbozen m. Rosengartengruppe” (Ansichtskarte, Anfang 20. Jh.). Links im Vordergrund die Westseite der Villa Meßmer. Die im Vordergrund ersichtlichen Flächen des späteren Parks des Hotel Hofer/Friedl/Post werden noch landwirtschaftlich genutzt. Das Klicken auf die Abbildung vergrößert wie immer deren Darstellung am Bildschirm.

Selbst den meisten Ritten-Kennern wird der Name „Villa Meßmer” nichts sagen. Tatsächlich trug die Villa diesen Namen nur ganz kurz. Zudem konnte sie ihre ursprüngliche Form und Zweckbestimmung nur für kurze Zeit behalten. Sie war eine jener Villen – in Aussicht gestellt wurden laut Zeitungsberichten 200 (!) –, welche in der ersten Zeit um und nach dem Bau der Rittnerbahn hochgezogen wurden (Abb. 2). Der Bauherr war Dr. Heinrich (Heinz) Meßmer, ein rühriger Bozner Zahnarzt.

Abb. 2: Auszüge aus dem Grundbuch. “Maria Schnee – BP. 1161 – Wohnhaus Nr. 75 Oberbozen”.

Geboren wurde er im oberösterreichischen Freistadt, wuchs aber in Bozen auf, wo der zweite Mann seiner Mutter, Dr. Franz v. Zallinger, eine Zahnarztpraxis führte. Nach seiner Promotion zum Doktor der Gesamten Heilkunde war er in verschiedenen Teilen der österreichischen Monarchie tätig, bis er sich 1901 als Zahnarzt in Bozen niederließ. Er war stark im Musik- und Gesellschaftsleben der Stadt eingebunden, man findet zahlreiche Zeitungsmeldungen aus der Zeit, wo über ihn als Sänger, Liedtexter, Konzertveranstalter, Ballorganisator usw. berichtet wird. Auch wurde er 1902 in den ersten Vorstand des gerade gegründeten “Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Bozen und Umgebung” gewählt. Trotzdem zieht er schon 1908 nach Wien, seine neue Villa am Ritten hatte er also nur kurz bewohnt. Er verkauft sie schließlich 1910 an Hans Holzner, der kurz davor das Hotel Oberbozen, welches für kurze Zeit Hotel Maria Schnee hieß, gepachtet und kurze Zeit später käuflich erwerben sollte (Abb. 3).

Abb. 3: Auszüge aus dem Grundbuch. “Dr. Heinrich Meßmer” “Hans Holzner”.
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Ansichtskarten der Woche (13)

Stein am Ritten

Abb. 1: “Castelpietra sul Renon col Sciliar”: Ansichtskarte aus der Zwischenkriegszeit.

Die Ruine der Burg Stein am Ritten befindet sich in Südtirol in der Gemeinde Ritten unterhalb von Siffian. Die wenigen imposanten Reste der Burgruine erheben sich auf einem isolierten Felskopf ober einer Schlucht, die vom Ritten ins untere Eisacktal abfällt. Vom ehemals mindestens vierstöckigen Palas stehen nur noch Süd- und Westwand, die Ringmauern der tiefer gelegenen Vorburg sind zum Großteil in die Tiefe gestürzt. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Anlage von den Herren „de Lapide“ (zum Stein) erbaut, 1349 zerstört, danach wieder aufgebaut und im 17. Jahrhundert aufgelassen. Über lange Zeit fungierte die an wichtigen Sekundärverbindungen gelegene Burg als Gerichtssitz des Rittens. Im Auftrag der Tiroler Landesfürsten übten im 15. Jahrhundert Pflegrichter die Gerichtsbarkeit aus, so im Jahr 1417 der Bozener Adelige Ingenuin von Weineck als <phleger auf dem Stain>“.
(aus Wikipedia 2025)

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Ansichtskarten der Woche (12)

Der Baumpinkler von Wolfsgruben

Abb. 1: “Costalovara m. 1225 sul Renon – Wolfsgruben am Ritten” (Ansichtskarte, Anfang 20. Jh.). Das Klicken auf die Abbildung vergrößert wie immer deren Darstellung am Bildschirm.

Ritten-Kenner werden in Abbildung 1 sogleich das St.-Josef-Kirchlein des Weilers Wolfsgruben, kurz vor Oberbozen gelegen, erkannt haben. Wenn man die Ansichtskarte vergrößert, erkennt man den noch offenen Bach, der zum gleichnamigen See führt, einen Holzsteg darüber, einen Karrenweg und rechts, dem Zaun entlang, einen gepflegten Fußweg. Und wenn man besonders akkurat in die linke Ecke schaut (Abb. 2), kann man einen an der Lärche die dringende Notdurft verrichtenden Knaben erkennen. Wird er die Anwesenheit des Fotografen nicht bemerkt haben?

Abb. 2: Vergrößerter Ausschnitt aus Abbildung 1.

Und wie sieht die Situation heute aus? Ich habe letztlich probiert, das Foto nachzustellen (Abb. 3) , ein Unterfangen, das schon durch die vermutlich verschiedenen Brennweiten nicht erleichtert wird. Zudem ist es nicht einfach, den Aufnahmepunkt zu finden bzw. kann er auch gar nicht mehr zugänglich sein. Im Fall von Wolfsgruben hatte ich Glück, man kann die Bilder recht gut vergleichen.

Abb. 3: Das St.-Josef-Kichlein im Sommer 2025.

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Ansichtskarten der Woche (11)

“… das Pfarrdorf Lengmoos, das ansehnlichste im ganzen Gebirge,”

Abb. 1: “Lengmoos am Ritten. Tirol.” (Ansichtskarte, Anfang 20. Jh.). Das Klicken auf die Abbildung vergrößert wie immer deren Darstellung am Bildschirm.

Ein kolorierte Ansichtskarte, welche Lengmoos aus einer eher unüblichen Perspektive zeigt. Der Fotograf befindet sich im oberen Teil Klobensteins und schaut Richtung Osten. Dementsprechend sind im Hintergrund die Berge Grödens ersichtlich, der sonst so dominante Gebirgsstock des Schlerns ist vom bewaldeten Bergrücken in der rechten Hälfte des Bildes, dem Fennbühel, verdeckt. Lengmoos ist der älteste Teil des Rittens, der siedlungsmäßig von Bedeutung war, führte doch hier die Kaiserstraße vorbei. Sehr schön der für die damalige Zeit charakteristische Holzzaun. Wenn man genau schaut, sieht man eine ältere Person mit Bart am Wegesrand rasten. Über die älteste Sommerfrische am Rittner Berg habe ich schon seinerzeit was geschrieben.

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Ansichtskarten der Woche (10)

Rittner Erdpyramiden

Abb. 1: “Rittnerbahn. Oberbozen. Erdpyramide gegen das Mendelgebirge.” (Ansichtskarte, Anfang 20. Jh.). Das Klicken auf die Abbildung vergrößert wie immer deren Darstellung am Bildschirm. Unter den Erdpyramiden die Rivelaunschlucht., im Hintergrund links der Kohlererberg, ganz hinten der Mendelzug mit dem verschneiten Roen.

Die Rittner Erdpyramiden sind ganz spezielle Gesteinsformationen, welche besonders in der Vergangenheit als ein Alleinstellungsmerkmal den Ritten bekannt gemacht haben. Jene bei Lengmoos sind besser zur Besichtigung erschlossen und auch deswegen bekannter, zu jenen in Oberbozen (Abb. 1) ist der Anmarsch länger und beschwerlicher, aber man kann sie recht gut auch von der Seilbahn aus sehen.

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Ansichtskarten der Woche (9)

Hotel Oberbozen, Holzner, Savoia, Holzner

Abb. 1: “Bahnhof Oberbozen mit Hotel Holzner” (Ansichtskarte, 20er Jahre). Das Klicken auf die Abbildung vergrößert wie immer deren Darstellung am Bildschirm.

Eine Ansichtskarte (Abb. 1) aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg: Das Hotel Oberbozen wurde schon zu Hotel Holzner umbenannt. Eine Garnitur der Rittnerbahn, kommend von Klobenstein, ist Richtung Bozen abfahrtsbereit. Der auch heute noch Hotel Holzner genannte Beherberungsbetrieb, der als Hotel Maria Schnee geplant und als Hotel Oberbozen eröffnet wurde, hat den gehobenen Tourismus am westlichen Rittner Plateau eingeleitet. Das Hotel hat hinsichtlich Lage, Größe und Ausstattung Maßstäbe gesetzt, weswegen dessen Abbildungen zahlreich in die Welt hinaus geschickt wurden. Man erkennt auch das hell getünchte Stationsgebäude und ganz links das Dach des Warenlagers der Bahn. Die sichtbaren Verkehrswege sind mit den heutigen ident, freilich waren die Beläge naturnäher, mit allen Vor- und Nachteilen. Zu der Zeit überwog der ländlicher Chrakter des Rittens noch stark. Letzlich ist gerade durch die harte Gestaltung des Riehl-Platzes, wie dieses Areal jetzt zu Ehren des Erbauers der Rittnerbahn heißt, die Stadt nochmals näher herangerückt.

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Ansichtskarten der Woche (8)

Rudolf Alfred Höger, produktiver Maler des Rittens

Abb. 1: “Aus Ober-Bozen – R.A. Höger” (Ansichtskarte, Anfang 20. Jh.)

Rudolf Alfred Höger (1877 bis 1930) war ein österreichischer Genre- und Kriegsmaler. Dass er eine bestimmte Zeit am Ritten verbracht hat, bezeugen so um die zehn Landschaftsbilder von Lengmoos über Wolfsgruben bis Oberbozen, die als Ansichtskarten den Weg in die Öffentlichkeit gefunden haben. Den Ritten als Sujet muss er nach dem Bau der Rittnerbahn entdeckt haben, sind auf mehreren Exemplaren doch schon das Oberbozner Bahnhofsgebäude und das Hotel Oberbozen abgebildet. Es kann auch durchaus sein, dass er im Auftrag eines Ansichtskartenverlegers oder der örtlichen Tourismustreibenden gearbeitet hat.

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Ansichtskarten der Woche (7)

Maria Schnee und der Latemar

Abb. 1: “Maria Schnee – Oberbozen gegen den Latemar (2864 m). Dolomiten. Tirol” (Kolorierte Ansichtskarte, Anfang 20. Jahrhundert).

Vor einer Woche habe ich Bilder vom Migler (Obermigler) gezeigt. Von dort aus, Richtung Südosten, wurde das Foto als Grundlage für diese kolorierte Ansichtskarte gemacht (Abb. 1). An Hand der ersichtlichen Bauwerke schätze ich, dass es in den ersten Jahren der Rittnerbahn entstanden ist. Man sieht nämlich von links nach rechts das Hotel Oberbozen/Holzner, ziemlich verdeckt die Villa Messmer (später vergrößert zu Villa Maria, Bergfink, Gloriette), die Bäckerei, den Rittnerhof, den Gebäudekomplex Baumgartner-Prock (noch unvollendet), das Haus Kofler (später Plankl). Hinter beiden letzteren kann man das helle Dach des Hotel Hofer (vormals Unterhofer, später Post) gerade noch erahnen. Das Maria-Schnee-Ensemble Kirche-Oberhofer-Wegerhaus-Kinselehaus ist hingen vollständig hinter den hohen Bäumen des Parks versteckt. Weiter rechts erkennt man an der Dachform wie immer sehr leicht die Villa Pattis (jetzt Pan) und darunter das Wohngebäude des Doppelbauern (später Hotel Viktoria).

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Ansichtskarten der Woche (6)

Der Obermigler

Abb. 1: “Renon pr. Bolzano – Vista sulle Alpi Centrali” (Ansichtskarte, Zwischenkriegszeit).

Das Foto der obigen Ansichtskarte wurde gegen Nordwesten aufgenommen. Ganz im Hintergrund kann man die schneebedeckten Ötztaler Alpen erkennen, weiter vorne der Bergrücken des Saltens und in der vordersten Ebene steht der Miglerhof, eigentlich, um genauer zu sein, der Obermigler. Das Wohnhaus weist ein schindelgedecktes Walmdach auf, eine Dachform, die auf dem Ritten früher bei den Wohngebäuden der Höfe sehr häufig anzutreffen war.

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Ansichtskarten der Woche (5)

Maria Himmelfahrt

Abb 1: “Assunta del Renòn m. 1193” (Ansichtskarte, Zwischenkriegszeit).

Der Fotograf steht in der Nähe des Friedhofeingangs und fotografiert nach Nordwesten. Das Hauptmotiv ist die Kirche Maria Himmelfahrt in Oberbozen. Rechts ist noch ein Teil des Frühmesserhauses zu sehen. Sie wurde 1669 erbaut, 1791 erweitert und ist die Nachfolgekirche der weiter entfernten, auf einem markanten Hügel befindlichen Kirche St. Georg und Jakob. Maria Einsiedeln, St. Magdalena und auch Maria Schnee, letztere bis 1866 sind bzw. waren hingegen private Gotteshäuser.

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Ansichtskarten der Woche (4)

St. Magdalena

Der Photograph befindet sich in der Nähe des Oberbozner Schießstandes und hat sein Gerät Richtung Osten gerichtet. Vor ihm der Weiler St. Magdalena: rechts das Amonn-Haus, danach jenes der Grabmayr mit dem namensgebenden Kirchlein, links der Stadel des Karlerbauern. Ganz links lugt ein kleiner Teil des Glauberhause hervor. Das sonst immer die Aufnahmen dominierende Braitenberghaus ist von der Lärche im Vordergrund verdeckt. Jenes der Grabmayr ist übrigens das älteste Sommerfrischhaus Oberbozens, es wurde zwischen 1606 und 1611 von Hans Balthasar Heisserer errichtet.

Diese und andere Ansichtskarten vom Ritten sind in der Anfangszeit von der Rittnerbahn-Gesellschaft selbst herausgegeben worden. Ziel war es, den Ritten touristisch zu entwickeln und damit auch steigende Fahrgastzahlen zu generieren. Wenn es nur ging, wurden die Aufnahmen immer gegen Osten gemacht, um den beeindruckenden Schlern mit auf dem Bild zu haben.

In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:

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Fränzl, L. (Anfang 20. Jh.). Rittnerbahn. Oberbozen. Villenpartie gegen den Schlern. [Ansichtskarte]. Sammlung A. Kobler.

Ansichtskarten der Woche (3)

Maria Schnee und der Rosengarten

Abb 1: “Ritten, Tirol: Oberbozen – Maria Schnee mit dem Rosengarten”, Ansichtskarte, Anfang 20. Jahrhundert.

Maria Schnee vom Westen her, dort wo heute das Malinovskihaus steht, fotografiert, auch damit die fotogene Rosengartengruppe mit auf die Glasplatte gebannt wird. Ganz links erkennt man den Gartenpavillon im Wegerpark, nach rechts zunächst die Kirche Maria Schnee, die Villa Kinsele, das Wohngebäude des Unterhofers (später Hotel Hofer, Hotel Friedl und zuletzt Hotel Post) und ganz zum Schluss jenes des Doppelbauern (zuletzt Hotel Viktoria) mit einen kleinen Teil des Stadeldaches. Auf seiner Nordseite steht eine mächtige Lärche, welche sogar in der Literatur Hans v. Hoffensthals Eingang gefunden hat: “… zunächst den paar Häusern von Maria Schnee, Luisl’s Vaterhaus, neben dem die kleine Kirche hockte, die Höfe vom Doppelbauer und vom Hofer, dieser mit ein paar zausigen Albern, jener mit einer alten Lärche, jeder aber mit einer von moosigem Stroh bedachten Scheune. …”

Eine sehr frühe Aufnahme, mindestens ein Jahrzehnt vor der Eröffnung der Rittnerbahn, als die Welt in Oberbozen laut obigen Autor noch in Ordnung war. Als Basis meiner Zeiteinschätzung dient die Beobachtung, dass unser Haus noch nicht den Außenkamin aufweist, der notwendig wurde, als Franz Kinsele Ende der 1890er Jahre einen Kachelofen in der hinteren Kammer einbauen ließ. Ein weiteres Indiz für die vortouristische Zeit ist das weitgehende Fehlen von Zäunen. Die mit dem Bahnbau einsetzende Parzellierung der Grundstücke für den Bau der Villen hat noch nicht stattgefunden, in Maria Schnee sind die Grundstücke noch fast ausschließlich landwirtschaftlich genutzt und auf den Unterhofer, den Oberhofer und dem Doppelbauer aufgeteilt. Auf der rechten Hälfte ist eine Acker sichtbar; im Mittelgebirge dominierte nämlich im Gegensatz zu heute der Getreideanbau, das Landschaftsbild war entsprechend vielfältiger. Vergrößert man das Bild, so erkennt man vor dem Kirchlein das große, noch frei stehende Wegkreuz und einen Weg, den Beginn des heutigen Sommerfrischweges Richtung St. Magdalena und Maria Himmelfahrt.

In diesem Beitrag verwendete Literatur- und Bildquellen:

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Hoffensthal, H. von. (1914). Marion Flora. Fleischel.

Ansichtskarten der Woche (2)

Maria Schnee und der Schlern

Abb. 1: “Maria Schnee in Ober-Bozen (1193 m) am Ritten”, kolorierte Ansichtskarte, Anfang 20. Jhdt.

Eine kolorierte Photographie aus den Jahren der vorletzten Jahrhundertwende. Der Fotograph hat im Rücken die heutige Gelf-Villa und fotografiert Richtung Osten, ganz rechts im Vordergrund ist das Schlernmassiv zu sehen.

Die Gebäude, beginnend von rechts, sind: der Stadel des Doppelbauern, das Wohngbäude, letztlich Hotel Viktoria ist dahinter nicht sichtbar, dann die Westseite des Unterhofers (heute Hotel Post), dann, etwas näher zum Betrachter, ein Nebengebäude des Doppelbauers, in dem – so hörte ich es – das Baubüro der Rittnerbahn untergebracht war, das Kirchlein Maria Schnee (die Villa Kinsele ist hinter den damaligen Kastanienbäumen versteckt), ganz links, zuletzt, eines der beiden von Edmund von Zallinger erbauten Häuser, welche als Lungenheilanstalten gedient haben sollten.

Rechts im Bild sieht man nicht nur den Fahr- und den Fußweg, wie er auch heute noch vorhanden ist, sondern links davon auch eine weitere Trasse. Sofern das Bild nicht retuschiert wurde, müsste das der Unterbau der im Bau befindlichen Rittnerbahn sein. Darauf wurden danach die Geleise samt Schotterauflage verlegt, parallel dazu die Oberleitung errichtet. Somit kann man den Aufnahmezeitpunkt auf Sommer (reifer Getreideacker!) 1906 eingrenzen.

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Anonym. (Anfang 20. Jh.). Maria Schnee in Ober-Bozen (1193 m) am Ritten [Ansichtskarte koloriert]. Sammlung A. Kobler.

Ansichtskarten der Woche (1)

Die Hoferbreiten

Abb. 1: “Aussicht auf die Dolomiten”, Ansichstskarte, um der vorletzten Jahrhundertwende.

Es handelt sich um ein älteres Exemplar meiner kleinen Sammlung, das Foto könnte vor dem Bau der Rittnerbahn entstanden sein. Der Aufnahmeort dürfte ein Balkon des Doppelbauern (heute als Hotels Viktoria bekannt) sein. Der Blick geht nach Südosten zu den Dolomiten. Links erkennt man in der Ferne Teile des Rosengartenmassivs, rechts den Latemar. Der bewaldete Bergrücken beginnt links beim Wolfsgrubnersee und endet rechts mit dem Signater Kopf. Im Vordergrund ein Teil der Hoferbreiten mit einem pflügenden Ochsengespann am linken Bildrand. Etwas rechts davon, wo der helle Feldweg dem Zaun in der Mitte am nächsten ist, steht heute ungefähr die erste Stütze der Seilbahn. Die Schupfe weiter hinten existiert nicht mehr.
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J.F. Amonn. (Anfang 20. Jh.). Aussicht auf die Dolomiten [Ansichtskarte]. Sammlung A. Kobler.
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